Romantisierende Sichtweisen auf das
Landleben boomen. Die Begeisterung für
harte Arbeit, traditionelle Familienbilder,
Spiritualität, direkte soziale Bezüge, unkomplizierte
und konkrete Weltbilder, die Bindung an die Scholle und „die
gute alte Zeit“ sind populär -- in Medien, in der Bevölkerung, in der
Ökologiebewegung. Wir wollen uns in der Veranstaltungsreihe mit dem Landleben,
den Diskursen darum und den Schnittstellen zu rechter Ideologie beschäftigen.
Unsere These ist, dass die Überhöhung des Schönen Lebens auf dem Land der
Faschisierung der Gesellschaft Vorschub leistet. Das wollen wir diskutieren.
1. Das Landleben eine Zeitschriftenschau (Biko) -- 23.6.2022
Als Auftakt zur Reihe analysieren wir gemeinsam eine Auswahl der derzeit über 45
Zeitschriften zum Thema. Die Zeitschriften eröffnen einen kritischen Blick auf
die Diskurse, die sich um das Landleben ranken.
Das Bildungskollektiv Biko ist u.A. aus einer Landkommune entstanden.
2. Rechte Diskurse in der Ökologiebewegung und im Biolandbau (FARN)
Die Veranstaltung bietet einen kritischen Blick darauf, wie an-
schlussfähig romantisierende und ideologische Bilder von Landleben
für rechte Ideologie sind.
FARN ist Teil der Naturfreunde und hat 2019 die Broschüre "Aspekte
Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit im Natur- und Umweltschutz" herausgegeben.
3. Schöner Leben auf dem Land? -- 14.7.2022
Wir diskutieren abschließend das widersprüchliche Verhältnis von Ökologie,
Selbsversorgung, Romatisierender Verkürzung in Realität und Wunschbild des
Landlebens.
Mit Vertreter*innen von Solidarischer Landwirtschaft aus Thüringen sowie
Antifagruppen, Projekten und Kommunen aus dem Thüringer ländliche Raum.
"Schöner Leben auf dem Land?" ist eine Kooperation von Bildungskollektiv Biko,
der Solidarischen Landwirtschaft Erfurt e.V., der Rosa-Luxemburg-Stiftung
Thüringen und der Offenen Arbeit Erfurt.
Ort: Offene Arbeit Erfurt (Allerheiligenstr. 9, Hinterhaus), Zeit 19.30!